[Rezension] Der Buchliebhaber



Titel: Der Buchliebhaber

Originaltitel: The Lost Book of the Grail


Autor: Charlie Lovett

Genre: Roman

Verlag: Goldmann




Arthur Prescott sucht ein kostbares Manuskript - und findet die Liebe.

Für Arthur Prescott gibt es keinen schöneren Ort als die Bibliothek der Kathedrale von Barchester. Hier kann er nicht nur in Ruhe lesen, er forscht auch seit Jahren nach einer verschollenen mittelalterlichen Handschrift: dem sagenumwobenen 'Buch der Ewolda'. Doch dann stört ein Eindringling Arthur's Ruhe: Die junge Amerikanerin Bethany ist nach Barchester gekommen, um die Bestände der Bibliothek zu digitalisieren. Ein Sakrileg in den Augen des bibliophilen Arthur. Doch Bethany erobert nicht nur Arthurs Herz, sie hilft ihm auch, das Rätsel des verschwundenen Manuskripts zu lösen...

"Eine Liebesgeschichte und
eine spannende Bücherjagd voll
wunderbarer historischer Details"
Kate Alcott




Schon als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe, war ich sofort in das Buchcover verliebt und auf den Inhalt der Geschichte gespannt. Für mich strahlt das Cover Ruhe aus und die Farben harmonieren sehr gut miteinander. Auch die Schriftart passt perfekt zu diesem Cover. Was mir auch sehr gefällt, ist, dass der Titel angehoben ist.

Ich fand relativ schnell in die Geschichte hinein und bemerkte, dass jedes neue Kapitel mit einem kurzen Rückblick in vergangene Zeiten beginnt. Diese historischen Rückblicke sind wichtig, um die Geschichte zu verstehen und sie erzählen die Geschichte bereits aus einem sehr frühen Jahrhundert. Mit jedem neuen Kapitel gibt es einen größeren Sprung an vergangenen Jahren der Rückblicke, wodurch die Geschichte zum Ende hin nur noch 230 Jahre zurückliegt.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Erzählung zu einem Gebäudeteil der Kathedrale. Die Hauptgeschichte spielt jedoch im Mai 2016, zu erkennen an dem Datum eines jeden neuen Kapitels.

Diese Rückblicke, die es dem Leser ermöglichen, die Geschichte besser zu verstehen und den Verlauf nachvollziehen zu können, bringen jedoch auch den Nachteil mit, längere Textpassagen mit reinen Erzählungen vorzufinden. Besonders in der ersten Hälfte des Buches empfand ich die Textpassagen, in denen nur erzählt und beschrieben wurde, etwas anstrengend, wodurch mir das Lesen des Buches erschwert wurde.

Der Schreibstil des Autors ist jedoch sehr angenehm zu lesen, wenn auch manchmal etwas längere Sätze vorzufinden sind.

Der Hauptprotagonist Arthur Prescott war mir im großen und ganzen sehr sympathisch. Er ist manchmal etwas eigensinnig, doch weiß er ganz genau, was er will. Er mag nicht nur Bücher, wie man anhand des Buchtitels meinen könnte, er liebt sie. Er liebt die Kathedrale mit ihrer Bibliothek und den darin enthaltenen Manuskripten. Denn er liest und liebt nicht die Bücher aus der heutigen Belletristik, sondern die alten Bücher, Manuskripte. Er liebt es, an den Manuskripten zu riechen, in ihnen hineinzulesen, das Pergament in Händen zu halten und der Anblick der vielen Manuskripte in der Kathedralsbibliothek. Dort fühlt er sich wohl und er kann sich stundenlang dort aufhalten.
Wenn man die Manuskripte, auf die heutigen Bücher der Belletristik und das Pergament auf die Buchseiten aus Papier und meine Bücherregale überträgt, dann sind Arthur Prescott und ich ziemlich gleich, was ihn mir sympathisch macht.

Als Kind hat Arthur Prescott bereits von seinem Großvater Geschichten über König Artus und dem heiligen Gral erzählt und vorgelesen bekommen und die Aufgabe erhalten, nach einem verschollenen Manuskript zu suchen. Dieser Aufgabe widmet er sich auch in seinem späteren Leben, woraus auch der Grund besteht, dass er sich so lange in der Kathedralsbibliothek aufhält. Denn dort scheint es Hinweise auf das verschwundene Manuskript zu geben, doch diese muss Arthur Prescott erst einmal finden. Dies gelingt ihm einfacher mithilfe von Bethany.
Bethany kommt nach Barchester, um die Manuskripte der Kathedralsbibliothek zu digitalisieren, wovon Arthur nicht sehr begeistert ist. Bethany mochte ich als Protagonistin auch sehr. Sie brachte frischen Wind in die Geschichte und hatte oftmals ein Auge für Hinweise.
Auch Arthur's Freunde, Oscar und David waren mir sympathisch. Doch die Frau mit dem Herzen war Gwyn, eine Freundin von Arthur, welche auch Dekanin ist.

Es war interessant und spannend, den Protagonisten bei der Suche nach dem verschollenen Manuskript "zuzusehen". Leider gab es oft Passagen, in denen viel erzählt wurde und in der eigentlichen Geschichte nichts geschah. Dadurch wurde der Lesefluss ein bisschen gestockt, denn diese Passagen wurden nach einiger Zeit anstrengend zu lesen. Auch bei der Suche und dem Lösen des Rätsels kam ich nicht immer hinterher und verstand nicht immer genau, wie die Protagonisten auf die jeweiligen Ergebnisse und Hinweise gekommen sind.

Durch die Rückblicke erhält man auch viele historische Informationen, die teilweise echt interessant, aber teilweise auch nicht so interessant waren. Auch spielt die Religion und der Glaube eine große Rolle in dieser Geschichte. Mich hat das im großen und ganzen nicht gestört, doch ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dies anderen Lesern anders ergehen könnte.

Die Geschichte strahlt eine ruhige und angenehme Atmosphäre aus und gibt den Lesern einen gewissen anderen Blick auf Bücher. An Buchliebhaber kann ich das Buch weiterempfehlen, vielleicht auch an jene, die gerne historische Romane lesen.


Ein Wohlfühlbuch, der dem Leser die Welt der Bücher und Manuskripte näher bringt.




Vielen Dank an den Goldmann Verlag und Bloggerportal für das Rezensionsexemplar! :)

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