[Rezension] Der Siebenschläfer - Erwacht

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Originaltitel: Der Siebenschläfer - Erwacht

Titel: Der Siebenschläfer - Erwacht

Autor: Anika Sawatzki

Genre: Jugendthriller

Verlag: BoD - Books on Demand

1. Band / Trilogie




Sie nennen mich "Siebenschläfer".
Sie denken, ich sei eine Bestie.
Aber das bin ich nicht - Ich jage die wahren Bestien.

28 Jahre nach der grausamen Mordserie des Siebenschläfers wird wieder ein Bürgermeister ermordet - bei lebendigem Leib verbrannt. Die Indizien sprechen für eine erneute Tat des Serienmörders, dabei gilt der Täter längst als gefasst.
Einen Monat vor den Neuwahlen trifft die 16-jährige Julia im Kaufhaus einen Fremden, der ihr ein verlockendes Angebot macht. Für zwei Botengänge erhält sie genügend Geld, um ihren Führerschein zu machen und endlich ihre Heimat zu verlassen. Doch plötzlich interessieren sich nicht nur ihr neuer Mitschüler und der Sohn des ermordeten Bürgermeisters für sie. Auch der Mörder selbst scheint ihr auf den Fersen zu sein. Julia gerät in eine uralte Fehde, die lange vor den ersten Morden des Siebenschläfers begann.
Aber ist der wahre Siebenschläfer wieder aktiv? Oder treibt ein Trittbrettfahrer sein Unwesen? Und was verbindet den ominösen Fremden mit diesem Mörder?



Ich bedanke mich recht herzlich bei Anika Sawatzki für das Bereitstellen des Buches. Das Buchcover und der Klappentext haben mich unheimlich angesprochen, weswegen ich ihr Buch unbedingt lesen wollte.

Wie eben bereits erwähnt, bin ich vom Buchcover sehr angetan. Es ist eigentlich relativ schlicht gehalten, doch das Gesicht, das dort abgebildet ist, kann man kaum erkennen. Die Augen sind beschattet, die Stirn wird dargestellt durch einen Mann mit Siebenschläferschwanz und um den Kopf herum sind Farbschleier in den Farben grau, schwarz und rot. Dadurch wirkt das Buchcover geheimnisvoll und düster.

Der Schreibstil der Autorin liest sich für ein Erstlingswerk ziemlich gut. Er ist angenehm und flüssig geschrieben und sorgt dafür, das man durch die Seiten fliegt. Eigentlich. Denn die Autorin schreckt vor vulgären Wörtern nicht zurück. Ich mag eine vulgäre Schreibweise leider gar nicht, weswegen diese Wörter meinen Lesefluss leider immer wieder trübten. Aus diesem Grund würde ich das Buch nur an Jugendliche ab 16 weiterempfehlen, aber auch, weil ein paar gewaltsame und nicht ganz harmlose Szenen geschildert werden.
Doch was meinen Lesefluss am meisten beeinträchtigt hat, waren die vielen vielen Fehler! Ob Rechtschreibung, Grammatik, Satzbau, Satzzeichen etc. pp. Gefühlt auf jeder zweiten Seite lief mir ein Fehler über den Weg, den ich leider nicht ignorieren konnte. Dadurch wurde das Lesen wirklich anstrengend, aber ich habe versucht, mich nicht so sehr daran aufzuhängen, sondern es mehr oder weniger zu überlesen. Manchmal klappte dies besser, manchmal schlechter. Hier hat die Autorin auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial.

Die Länge der Kapitel war für meine Verhältnisse leider zu lang. Das Lesen wurde nach einiger Zeit anstrengend und ich sehnte mich nach einer kurzen Pause. Doch dies ist nur ein kleiner Kritikpunkt, da das jeder Leser für sich anders empfindet.

Und auch die Geschichte wird im Laufe der Zeit düsterer. Doch ich möchte mit dem Anfang der Geschichte beginnen. Denn die Geschichte beginnt aus der Sichtweise des Siebenschläfers, einem Serienmörder. Doch die Szenen sind längst Vergangenheit, denn die Kapitel, die aus der Sicht des Siebenschläfers erzählt werden, liegen mehrere Jahre zurück. Doch um die Geschichte besser zu verstehen und um sie natürlich auch spannender zu machen, sind diese Kapitel von großer Bedeutung. Gleich zu Beginn werden wir also Zeuge vom ersten Mord des Siebenschläfers. Und der ist nicht gerade harmlos. Mir - als Thriller-Fan - haben diese Szenen sehr zugesagt, denn sie waren für mich überaus spannend.

Sobald dieses Kapitel abgeschlossen ist, geht es mit der Hauptgeschichte weiter, in der Julia die Hauptprotagonistin ist und aus deren Sichtweise nun die Geschichte erzählt wird. Mir war Julia von Anfang an eigentlich sympathisch. Ich mochte ihre taffe Art und ihren Humor. Doch nach einiger Zeit nervte mich ihre Naivität und manche ihrer Handlungen und Gedankengänge. Dies besserte sich zum Glück im Verlauf der Geschichte. Relativ schnell trifft Julia auf einen Mann, der für den weiteren Verlauf der Geschichte von Bedeutung ist, allerdings fand ich dieses zufällige Aufeinandertreffen mehr als merkwürdig und skurril, besonders da es zum Ende des 1. Teils noch nicht aufgeklärt wurde, warum diese Szene entstand. Für mich ist dieses Aufeinandertreffen leider immer noch schwachsinnig und klingt ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren, denn zum Ende des Buches hin gab es schon Andeutungen bezüglich dieser Szene. Also vielleicht wird das ganze im nächsten Teil aufgeklärt und klingt dann gar nicht mehr so unlogisch. Ich lasse mich überraschen. Leider ging es mir aber im weiteren Verlauf des Buches immer und immer wieder so. Es gab so viele Szenen, bei denen ich dachte, das würde im echten Leben niemals so ablaufen. Merkwürdige, skurrile, schwachsinnige, an den Haaren herbeigezogene Szenen, die zur Geschichte teilweise überhaupt nicht beigetragen haben und somit eigentlich überflüssig waren. Mir kam es oft so vor, also wollte die Autorin mit Zwang, bestimmte Szenen und Themen in das Buch mit einbringen, um es noch besser zu machen. Leider empfand ich das ganz und gar nicht so. Ich hatte das Gefühl, die Geschichte hat keinen roten Faden, mal wurde die Geschichte in diese Richtung gelenkt, dann wieder in die andere ohne auf das hier und jetzt richtig einzugehen. Hauptsache alle wichtigen gesellschaftskritischen Themen wie Mobbing, Gewalt, Vergewaltigung und Alkohol wurden mal genannt. Aber leider wurde nicht alles ausgearbeitet, sodass es sich anfühlte, als würde etwas fehlen.
Lediglich das Thema Wahlen und Amoklauf wurde hier näher betrachtet und darauf eingegangen. Das empfand ich als eine gute Taktik, da sehr wichtige Dinge genannt wurden, die bei solchen Themen nicht vergessen werden dürfen und immer mit bedacht behandelt werden sollten.

Was ich ebenfalls sehr schade fand, war die Tatsache, dass vieles nicht anschaulich beschrieben wurde. Es gab zwar immer mal wieder Andeutungen, wie die Umgebung aussah oder die Menschen, aber nur ganz wage. Da hätte ich mir ausführlichere Beschreibungen gewünscht, um es sich einfach noch bildlicher vorstellen zu können.

Ebenso erging es mir mit den Charakteren. Für mich persönlich wurden sie zu wenig beschrieben, einerseits vom Aussehen her und andererseits vom Charakter her. Ich habe mir so schwer getan, die ganzen Charaktere auseinanderzuhalten. Bis zur Hälfte des Buches gelang es mir einfach nicht. Die wichtigsten Personen prägten sich mir schon ein, aber alle anderen Charaktere leider nicht. So oft habe ich mich gefragt, wer war das nochmal?
Normalerweise komme ich mit vielen Protagonisten in einem Buch gut zurecht, vorausgesetzt sie wurden gut ausgearbeitet. Dies schien hier leider nicht der Fall zu sein. Ich hätte mir mehr Charaktertiefe gewünscht, sodass man das Gefühl hat, man würde die Personen persönlich kennen.

Erst ab der Hälfte des Buches - und es war wirklich fast wie ein Donnerschlag - konnte ich allmählich die Protagonisten auseinanderhalten. Ich erkannte plötzlich einen roten Faden in der Geschichte. Eine Szene lief in die nächste Szene geschmeidig über, wie fließendes Wasser. Ich konnte mich endlich auf die Geschichte einlassen und in sie hinabtauchen. Und die Geschichte fesselte mich ganz langsam und vorsichtig, sodass ich fast gar nichts davon mitbekam. Plötzlich wollte ich immer weiterlesen, wollte erfahren, was als nächstes passiert. Wollte herausfinden, was mit Julia passiert. Wollte herausfinden, wer der Siebenschläfer ist. Doch das habe ich bisher immer noch nicht ganz herausgefunden. Immer wenn ich eine Vermutung hatte, wurde sie im nächsten Moment zunichte gemacht. Ich verdächtigte gefühlt jeden zweiten Protagonisten. Doch letztendlich, nachdem ich die letzten Seiten gelesen habe, vermute ich jemand ganz anderen. An den ich bisher noch kein bisschen gedacht hatte. Ich bin gespannt, ob sich meine Vermutung in den nächsten Teilen bewahrheiten wird.

Denn so wie der erste Teil nun geendet hat, ziemlich mies mit einem Cliffhanger, muss ich unbedingt weiterlesen! Auch, weil mir die Geschichte ab der zweiten Hälfte einfach unglaublich gut gefallen hat. So gut, dass ich über die erste Hälfte beinahe hinwegsehen kann

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es weitergehen wird und hoffe, dass die Autorin ihr Potenzial beibehält



Wer sich bis zur Hälfte des Buches durchschlagen kann, wird mit einem spannenden Jugendthriller belohnt! Ich werde auf jeden Fall weiterlesen!





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