[Rezension] Kuss des Tigers

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Originaltitel: Tiger's Curse

Titel: Eine unsterbliche Liebe - Kuss des Tigers

Autor: Colleen Houck

Genre: Fantasy

Verlag: Heyne

1. Band / Reihe

Zum Buch

Eine Liebe für die Ewigkeit

Nie im Leben hätte die achtzehnjährige Kelsey Hayes gedacht, dass sie einmal nach Indien reisen würde. Und schon gar nicht mit einem Tiger als Reisegefährten! Doch ihr Ferienjob im Zirkus Maurizio verändert ihr Leben ein für alle Mal, denn dort begegnet sie Ren, dem majestätischen weißen Tiger. Sofort spürt Kelsey, dass zwischen ihr und dem Tiger eine ganz besondere Verbindung besteht.

Als sie gebeten wird, Ren nach Indien zu bringen, um ihn dort auszuwildern, zögert sie keine Sekunde, ihren Schützling zu begleiten. In dem fremden Land angekommen, erfährt sie, dass Ren ein tragisches Geheimnis verbirgt: Er ist ein verwunschener indischer Prinz, der einst von einem mächtigen Magier dazu verdammt wurde, sein Leben als Tiger zu verbringen. Im Laufe der Zeit hat er die Hoffnung aufgegeben, jemals Erlösung zu finden – bis er in Kelsey das Mädchen kennenlernt, das hinter die Fassade der wilden Bestie zu blicken vermag. Doch finstere Mächte wollen Rens Befreiung verhindern. Wird die Liebe Kelseys zu ihrem Tigerprinzen ausreichen, um Ren zu helfen?

Ich hatte mir die Inhaltsangabe des Buches vor dem Lesen nicht durchgelesen, wodurch ich ohne Erwartungen und voller Spannung auf die Geschichte war.

Sie beginnt mit einem Prolog, der sogleich Spannung erzeugt und einen bangen lässt. Es wird eine Szene geschildert, die vor mehreren Hunderten Jahren geschehen ist, aber für die Geschichte trotzdem noch immer wissenswert ist.

Zu Beginn des Buches begleiten wir Kelsey, die auf der Suche nach einem Job ist, bei einer Adoptivfamilie in Oregon wohnt und schon bald Dinge erlebt, die sie nie für möglich gehalten hätte. Kelsey ist die Hauptprotagonistin, aus deren Sichtweise wir die Geschichte miterleben, weswegen wir auch hier die Ich-Perspektive antreffen. Dies hat den angenehmen Effekt, dass wir das Gefühl verspüren, wir selbst würden die Geschichte erleben, man fühlt sich dementsprechend mitten im Geschehen. Man ist an den Abenteuern und brenzligen Situationen - von denen wir vielen in diesem Buch begegnen - näher dran, man erlebt sie gefühlt selbst.

Da ich mittlerweile mit der Erzählweise der Ich-Perspektive vertraut bin, gestaltete sich das Lesen für mich sehr angenehm. Der Schreibstil der Autorin ist zudem auf jüngere Leser und Jugendliche angepasst und ausgerichtet. Anfangs bedauerte ich noch diese Tatsache, da mir die Beschreibungen teilweise zu flach und kurzbündig waren. Gerne hätte ich mehr Einzelheiten von der Umwelt oder den Menschen erfahren, dies blieb mir leider verwehrt. Doch nach und nach gewöhnte ich mich auch daran und schließlich störte es mich nicht mehr.

Recht schnell findet Kelsey einen Job, wenn auch befristet für zwei Wochen. Doch das ist nun mal besser als nichts. Und ein Zirkus ist ja auch nicht gerade uninteressant oder gar langweilig. Das stellt auch Kelsey immer mehr und mehr fest und würde am liebsten immer beim Zirkus verweilen. Doch wie das so ist, bleibt ein Zirkus auf Dauer nicht an der gleichen Stelle, weswegen Kelsey schließlich irgendwann Abschied nehmen muss. Besonders schwer fällt es ihr sich von dem Tiger zu verabschieden. Dem Tiger, der ganz anders ist, als die anderen Tiere. Dem Tiger, dem sie sich komplett offenbaren kann. Dem Tiger, der etwas ganz Besonderes ist. Davon ist sie komplett überzeugt ist.

Doch bevor dies geschehen kann, passieren ganz andere Dinge. Dinge von großer Bedeutung, die Kelsey's Leben komplett auf den Kopf stellen und so verrückt sind, dass sie einfach undenkbar sind. Undenkbar und doch real.

Was genau das ist, müsst ihr natürlich selbst herausfinden 🙂

Teilweise waren mir die Kapitel, in welche das Buch unterteilt ist, zu lang. Zwar wurde dadurch der Lesefluss nicht gestört, aber andererseits hatte man dagegen manchmal das Gefühl, nicht von der Stelle zu kommen. Als würde man auf der Stelle rennen. Natürlich ist dem nicht so und durch die vielen spannenden fantastischen Abenteuer linderte sich auch dieses Gefühl.

Jeder Kapitelanfang ist mit wunderschönen Ornamenten und Verzierungen versehen und mit einem Kapitelnamen. Eine wunderschöne Aufmachung!

Von Anfang an ist die Geschichte für den Leser durchaus interessant. In der ersten Hälfte des Buches steigt auch immer mal wieder die Spannung. Besonders in der Mitte des Buches, als ein bisher unbekannter Charakter auftaucht, nimmt die Geschichte nochmal eine Wendung und bekommt frischen Wind. Und ab da bis zum Schluss ist die Spannung gar nicht mehr wegzudenken. Die Geschichte endet schließlich mit einem Epilog, das durchaus auf die Folgebände neugierig macht und das Bedürfnis erweckt, unbedingt weiterzulesen, um zu erfahren, was genau hinter der bevorstehenden Bedrohung steckt.

Kelsey war mir als Hauptprotagonistin zum größten Teil sehr sympathisch. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen und Gedanken nachvollziehen. Hier und da gab es natürlich auch mal Ausnahmen, was aber total in Ordnung war. Lediglich zum Ende des Buches hin hat mir ihre Einstellung nicht mehr zugesagt. Auch wenn ich ihre Gedanken und Gefühle nachempfinden konnte, konnte ich ihr Handeln nicht mehr nachvollziehen.

Nichtsdestotrotz möchte ich die Reihe auf jeden Fall weiterlesen, da ich unbedingt wissen möchte, wie es mit Kelsey und den anderen Protagonisten weitergeht.

Eine spannende fantastische Geschichte mit nur kleinen Makeln.

Definitiv empfehlenswert!